IT-Mythen und wo Sie zu finden sind

Donnerstag, 04. Oktober 2018, von Michael Beez

Das Internet versorgt uns täglich mit einer ganzen Springflut an Informationen, darunter oft nützliches, lustiges aber auch viele falsche bzw. fehlerhafte Informationen. Auch in der IT gibt es zahlreiche Mythen und Annahmen, die irgendwann einmal entstanden sind, den Weg ins Internet gefunden haben und nun dort Ihr Unwesen treiben. Grund genug, sich dieser Sache einmal anzunehmen.

Computer Neustart erst nach 15 Sekunden?

Wer kennt es nicht – der Computer wurde gerade erst heruntergefahren da fällt einem ein, dass man doch noch eine Mail verschicken wollte. Bedeutet, den PC schnell wieder einzuschalten. Da stellt sich jetzt die Frage: Wie lange muss man denn nun warten? Gilt die typische 15-Sekunden Regel bzw. existiert denn diese überhaupt noch?

Es stimmt, dass man vor dem Neustart ein paar Sekunden warten sollte. Knapp fünf Sekunden reichen an dieser Stelle aber völlig aus. Hintergrund dessen ist, dass der Lesekopf bei einer HDD Festplatte nach dem ausschalten quasi in „Parkposition“ fährt. Bei direktem Neustart kann es sein, dass dieser dann zum Stillstand kommt und nicht mehr hochfährt. Dies ist jedoch sehr selten und bei modernen PC´s ausgestattet mit SSD Festplatten erübrigt sich dieses Argument ohnehin.

Beeinflussen zu viele Programme die Geschwindigkeit eines Computers?

Nein – denn bei diesem Mythos geht es nicht darum wie schnell ein Computer läuft sondern um die generelle Leistungsfähigkeit des genutzten Gerätes. Wenn man als Nutzer immer mehr Programme installiert bekommt man irgendwann das Gefühl, dass dieser langsamer läuft als am Anfang. Kann die Leistungsfähigkeit dadurch tatsächlich geringer werden?

An dieser Stelle können wir Entwarnung geben: Die Leistungsfähigkeit eines PC´s und somit die Rechenleistung wird erst spürbar geringer, wenn rund 80% des Speicherplatzes durch Programme etc. ausgelastet sind. Alles unterhalb dieser Grenze hat keine großen Auswirkungen auf die Geschwindigkeit.

Wie viele Virenschutzprogramme sollte man haben?

Doppel hält besser ist ein verbreiteter Grundsatz. Schließlich kann dem PC so erst recht nichts mehr geschehen. Schäden am Betriebssystem, der Hardware oder den eigenen Daten gehören damit sicherlich der Vergangenheit an – oder nicht?

Die Verwendung zweier unterschiedlicher Anti-Viren Programme ist nicht nur ziemlich sinnlos sondern auch äußerst kontraproduktiv. Nicht nur, weil man unnötig Geld für teure Lizenzen ausgibt, sondern weil man damit auch seinen PC überlastet. Es passiert nämlich durchaus regelmäßig, dass sich dann genau die beiden Programme die den PC schützen sollen sich gegenseitig als Schadsoftware identifizieren und sich blockieren. Damit geht Ihnen nicht nur Rechenleistung verloren sondern Tür und Tor für Malware sind weit offen. Halten Sie sich besser an den „1-fachen“ Schutz.

Aktuelles zum Virenschutz haben wir in einem unserer letzten Artikel veröffentlicht.

 

Schaden am Computer durch Hard Reset?

Muss man den PC wirklich herunterfahren oder genügt nicht auch der lange Druck auf den Power-Knopf ?

Um einen Computer auszuschalten sind in der Theorie beide Methoden möglich. Allerdings ist Vorsicht beim Hard-Reset geboten. Beim Hard-Reset mittels Langem Druck auf den Power-Knopf wird der PC direkt ausgeschaltet, aber die im Hintergrund laufenden Programme nicht ordnungsgemäß beendet. Selbes gilt auch für Updates die abrupt abgebrochen werden. Im schlimmsten Falle, kann es dabei zu Systemfehlern kommen. Will heißen: Den PC am besten ordentlich herunterfahren.


Sind Apple Geräte generell sicher vor Schadsoftware?

Das Gerücht hält sich bereits lange und hartnäckig „Apple Produkte haben vor Schadsoftware nichts zu befürchten“. Wer jetzt darüber nachdenkt sich ein iPhone o.ä. zu bestellen sollte zunächst einmal die folgenden Zeilen lesen.

Ja, grundsätzlich gesehen sind Apple Produkte auf Grund der geschlossenen Architektur des iOS-Betriebssystems etwas unempfindlicher gegenüber Angriffen. Kriminelle programmieren Malware dahingehend eher für Systeme die größere Erfolgsaussichten versprechen. Jedoch sind Apples Produkte keinesfalls komplett gefeit gegen Hacker, Malware & Co. So geriet im vergangenen Jahr beispielsweise der App Store ins Visier von Hackern die es kurzzeitig schafften infizierte Kopien von Original-Apps dort einzustellen. Dazu taucht immer wieder mal sogenannte „Scareware“ auf. Diese versucht den Nutzer dahingehend zu beeinflussen, dass iOS ein Virus entdeckt hat und öffnet ganz beiläufig ein weiteres Fenster mit der Bitte doch ein Programm, meist mit Namen wie „Mac-Cleaner“ etc., herunterzuladen. Hier ist Vorsicht geboten, denn der ominöse Mac-Cleaner ist die eigentlich Schadsoftware.  

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit den oben genannten Fakten ein paar sinnvolle Informationen an die Hand geben konnten. Sollten Sie Fragen oder gar Probleme zu den einzelnen Themenbereichen haben, stehe ich Ihnen jederzeit gerne gerne unter +49 (07141) 48874-49 oder via Mail beez@aces-online.de zur Verfügung.

Ihr


Michael Beez
Marketing & Sales Manager


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